Je weniger Erwartungen du hast, desto weniger Abhängigkeiten von anderen, und je weniger Abhängigkeiten, desto weniger Enttäuschungsrisiken. Mit anderen Worten: Keine Erwartungen = keine Enttäuschungen.
Das eine Extrem: Du erwartest ganz viel und bist ständig entäuscht. Das andere Extrem: Du erwartest gar nichts (mehr) und genießt kompletten Frieden, wobei du dann wahrscheinlich zum willenlosen Spielball der anderen wirst.
Daher der goldene Mittelweg. Das Motto lautet: So wenig Erwartungen wie möglich, so viele wie nötig. Die nötigen sind deine Kernbedürfnisse, z. B. ... (Frieden, Sicherheit, Freiheit ...?). Jene Bedürfnisse auf die ganz ohne Eitelkeit einfach nicht verzichten wirst. Deine roten Linien ...
Im Umgang mit den zahlreichen Erwartungen hast du im Grunde drei Optionen:
- Loslassen: Auf Bedürfnisse verzichten > Ärger weg
- Beeinflussen: Auf Ggü. einwirken > Ärger weg
- Erfolglos festhalten > Ärger behalten
Wenn du dich für die "ungünstige" Variante 3 entschieden hast, hast du vier Möglichkeiten, mit der Tristesse umzugehen:
- Akzeptieren: Es ist, wie es ist. Es ist okay
- Tolerieren: Falls du nicht akzeptieren kannst, leide halt im Stillen, aber kämpfe nicht dagegen an. Es ist schade, wie es ist, aber du hältst es (gerade noch) aus.
- Exilieren: Falls du es nicht (mehr) tolerieren kannst, schick den anderen in die Wüste. Es reicht. Der andere muss gehen.
- Verdünnisieren: Falls sich der andere nicht exilieren lässt, geh selbst. Das Leben ist zu kurz für wiederkehrenden Ärger.
Ärger ist nicht nur eine Wahl, er ist eine Luxuswahl. In welchem Luxus musst du leben bzw. welche Privilegien genießen, dass du dich über andere ärgern kannst?
Ob Zuspätkommen, Unterbrechen oder fragwürdiges Verhalten im Straßenverkehr - du ärgerst dich sicher nur dann, wenn du sonst keinen wesentlichen Probleme hast.
Stell dir vor, du hättest kein Dach überm Kopf, permanent Geldsorgen und Hunger, eine tödliche Krankheit, etc. ... - würdest du dich dann tatsächlich noch über die kleinen Unannehmlichkeiten des Lebens aufregen? Wohl kaum.
Oder noch krasser: Stell dir deine letzte Auseinandersetzung mit deinem größten Feind vor. Und jetzt genau die gleiche Situation, mit dem kleinen Unterschied, dass ein recht aggressiver Alien reinplatzt und euch beide zu verspeisen gedenkt. Wie schnell wäret ihre ein Herz und eine Seele, jetzt, wo euch doch der gemeinsame Feind zur Kooperation verführt ...
Merke: Wenn du dich über jemanden ärgerst, dann meistens nur deshalb, weil es dir zu gut geht. Komm vom hohen Roß herunter. Hier unten geht es viel basaler zu ...
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