Das sachliche Aufklären kommt zum Einsatz, wenn dein Gegenüber kooperiert, du ihm vertraust und mit ihm maximal ehrlich sein kannst. Dies ist der Königsweg, weil du wohlwollend und konstruktiv mitteilst, was ist. Du sprichst dein Gegenüber auf der Sachebene an, beachtest dabei aber auch die Beziehungsebene.

Kläre sachlich auf, damit dein Gegenüber erkennt, was er angerichtet hat. Beachte dabei 15 Erfolgsfaktoren. Je mehr du berücksichtigst, desto wirksamer dein Feedback. Hier gehts zu den 15 Erfolgsfaktoren:

01_Ich-Aussage statt Du-Aussage

02_Einzelfall statt Verallgemeinerung

03_Konkret statt vage

04_Soll statt Ist

05_Positiv statt negativ

06_Punkt statt Ausrufezeichen

07_Bedürfnis statt Strategien (im Sinne von "zeitlich vor")

08_Beobachtung statt Bewertung

09_Neutral- statt Reizformulierungen

10_Prägnant statt redundant

11_Verhalten statt Person

12_Auslöser statt Ursache

13_Emotion statt Pseudoemotion

14_Kongruenz statt Inkongruenz

15_Bildhafte Vergleiche statt schlichte Worte



Je mehr dieser Strategien du integrierst, desto höher deine Rückmeldungskompetenz. Und desto geringer das Risiko für unerwünschte Nebeneffekte wie Widerstand, Rückzug oder Gegenattacken.

Für alle fünfzehn Risikofaktoren gilt jedoch ausnahmslos: Sie bieten dir keine Garantie, dass dein Feedback zu einem guten Ergebnis führt. Wenn du nach Faktoren suchst, die immer und überall funktionieren, hast du leider überzogene Erwartungen. Oder wie Clint Eastwood es ausdrückte: »If you want a guarantee, buy a toaster.« Und noch nicht mal beim Toaster kannst du mit absoluter Sicherheit davon ausgehen, dass auch die nächsten beiden Scheiben optimal braun gebrannt herauspoppen.

Was beim Toaster vielleicht gerade noch geht, ist beim Feedback unmöglich. Sei dir bewusst: Egal, wie gut du dich vorbereitest und egal, was du letztlich von dir gibst, du gehst ein Risiko ein. Auf der anderen Seite: Je mehr du von den fünfzehn Risikofaktoren beherzigst, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass deine Botschaft ankommt und du erfolgreich Grenzen setzt.

Die gewählten Beispielsätze in der Tabelle beziehen sich allein auf den jeweiligen Risikofaktor und sind nicht übertragbar auf die anderen Risikofaktoren.