Ärgert dich noch der Kackhaufen oder erfreut dich schon das darin versteckte Geschenk der Persönlichkeitsentwicklung?



Vertraue, dass für dich in jedem Ärger wertvolle Wachstumschancen schlummern. Erkenne im Gegenüber (d)einen kostbaren und kostenfreien Arsch-Engel ...


Was auch immer der Andere getan oder nicht getan hat: Falls es bei dir Ärger auslöst, hat es mit dir mehr zu tun als dir lieb ist. Im Moment der Aufgebrachtheit ist es oft unmöglich, dies zu sehen, aber zu kannst vertrauen. Vertrauen, dass du früher oder später (ein-)sehen wirst, was du nicht wahrhaben wolltest. Dass der Andere dir nämlich bewusst oder unbewusst einen Spiegel vorhält.

Der andere wird somit zum "Arsch-Engel", ein Begriff von Robert Betz. Arsch-Engel meint zweierlei:

  • Arsch: Der Andere zeigt tatsächlich ein für mich unerfreuliches Verhalten.
  • Engel: Wenn ich mich darüber ärgere, habe ich etwas noch nicht gelernt. Die Begegnung hat also den Charakter einer Lernchance.

Wenn ich im Arsch den Engel erkenne oder zumindest vermute, kann ich etwas Wichtiges nachentwickeln, was mir Mama und Papa noch nicht beigebracht haben.  Dieser Perspektivwechsel ist häufig enorm schwer. Lerne einfach zu vertrauen, dass  die Einsicht früher oder später zu dir kommt. So war es schon immer und so wird es wieder sein ...

Wenn du noch einen Schritt weiter gehen willst, frage dich, welcher der drei Zusammenhänge zutreffen könnte:

  • Spiegeln: Zeigt dein Gegenüber ein Verhalten, dass du so auch an dir kennst, sei es in abgeschwächter Form? Falls ja, könnte es ein, dass du in ihm etwas ablehnst, was du auch in dir ablehnst.
  • Erlauben: Erlaubt sich dein Gegenüber etwas, das du dir so nicht erlaubst? Wahrscheinlich willst du das beobachtete Verhalten nicht 1:1 kopieren, aber vielleicht wünschst du dir "ein bisschen mehr von dem Guten"? Sagen wir, der andere ist auf einer Skala von 0-10 auf der 9 und du auf der 4. Wäre es nicht erstrebenswert, auf die 5 oder 6 zu gelangen?
  • Können: Kann dein Gegenüber etwas, was du so (noch) nicht entwickelt hast und vielleicht nie wirst entwickeln können. Könnte es dann sein, dass hinter der Ablehnung vielleicht etwas Neid steckt? Und hinter diesem Neid, wenn du ganz ehrlich zu dir bist, sogar so etwas wie Bewunderung? Ich mein ja nur ... ;-)